DIE PAPPEL IM WIND
2024


Der 1905 geborene und 1945 verstorbene Schauspieler und Tänzer Ernst Heimrath ist theaterhistorisch in Vergessenheit geraten. Nach einem erfolglosen Engagement als Charge begann er bald, eigene Choreografien zu entwickeln und diese fotografisch festzuhalten. Der Künstler Christoph Westermeier hat sich mit diesen Bruchstücken einer Biographie auseinandergesetzt und für das Projekt Die Pappel im Wind das fotografische und schriftliche Archiv gesichtet und mit eigenen Arbeiten und Perspektiven arrangiert. In einer filmischen Collage begegnet uns Heimrath auf schriftlicher und fotografischer Ebene. Ein Tänzerschicksal aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wird medienkritisch aufgearbeitet und ermöglicht einen Blick auf ein unangepasstes Leben zwischen 1905 und 1945. Es handelt sich um einen Kooperation zwischen dem Theatermuseum und dem Heinrich-Heine-Institut. 


Mit Künstler*innen und Schriftsteller*innen wie Ilner Ewers-Wunderwald, Ellie Unkelbach, Werner Heuser und Rolf Bongs war Ernst Heimrath freundschaftlich verbunden und pflegte einen intensiven Kontakt. Dieser riss auch nicht ab, als Heimrath ab 1933 in Amsterdam lebte und ein unbeschwertes Leben jenseits des Paragraphen 175 führte. 1940 wurde er zum Kriegsdienst eingezogen und diente in einem Fliegerhorst, bis er im März 1945 bei einem Bombenangriff ums Leben kam.

Eine Publikation kann für 10 € unter mail@christophwestermeier.de bestellt werden. 



The actor and dancer Ernst Heimrath, who lived from 1905 to 1945, has been forgotten by theatre history. After unsuccessful engagements as an extra, he soon began to develop his own choreographies and to record them photographically. For the project “Die Pappel im Wind”, the artist Christoph Westermeier browsed through archives and combined biographical fragments with his own works and point of view. We meet Heimrath in a film collage consisting of text and photography: A dancer's fate from the first half of the 20th century is analysed in a media-critical manner and provides us with a glimpse of a non-conforming life between 1905 and 1945.
A cooperation between the Theatermuseum and the Heinrich Heine Institute.


Ernst Heimrath was on friendly terms with artists and writers such as Ilner Ewers-Wunderwald, Ellie Unkelbach, Werner Heuser and Rolf Bongs and maintained close contact with them. This contact continued even when Heimrath lived in Amsterdam from 1933 and led a carefree life beyond Paragraph 175. He was called up for military service in 1940 and served at an air base until he died in a bombing raid in March 1945.


DIE PAPPEL IM WIND, Multimedia Installation, 2024.
Documentation JMR-Documents, 2024, Theatermuseum Düsseldorf.