VERWANDLUNGSMÖBEL
Elmar Hermann, Ani Schulze, Christoph Westermeier
Roentgenmuseum Neuwied, 11.09.-10.10.21


Die Ausstellung ist ein Zusammenspiel der drei KünstlerInnen Elmar Hermann, Ani Schulze, Christoph Westermeier, die sich mit dem gestalterischen Impuls Roentgens aus dem 18. Jahrhundert im 21. Jahrhundert auseinandersetzen. In der Ausstellung werden neben einem Verwandlungsmöbel von Roentgen auch Archivmaterialien des Roentgenforschers Dietrich Fabians erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Zudem sind Objekte aus dem Depot, wie eine Bilderuhr aus dem 19. Jahrhundert und ein Kerzenständer aus der Zeit des Historismus, in die Ausstellung integriert. Hermann, Schulze und Westermeier haben diese Exponate ihren eigenen Arbeiten gegenübergestellt, die thematisch das Gedankenspiel des Verwandlungsmöbels erweitern: Elmar Hermann nutzt handelsübliche Metallzaunelemente, wie sie im Garten oder im Stadtraum verwendet werden, um Skulpturen zu schaffen, die ihre Form vom menschlichen Zwerchfell ableiten. In der Ausstellung fungieren diese als Raumteiler und teilweise als Diplays der anderen Arbeiten. Ani Schulze greift den Gedanken der Mobilität und Narration anhand der Intarsien auf den Möbelstücken von Roentgen auf, um Selbstportraits zu schaffen. Diese thematisieren digitale Arbeitsbedingungen, Zeitlichkeit und Mythologie. Christoph Westermeier hat sich mit dem Depot und der Sammlungsgeschichte des Museums fotografisch befasst und zeigt seine Arbeiten installativ in der Ausstellung. So hängen diese an Hermanns Skulpturen oder stehen auf Stuhlelementen.
In der Ausstellung Verwandlungsmöbel werden zudem Vitrinen mit prähistorischen und antiken Ausgrabungen sichtbar gemacht, die seit einem Museumsumbau in den 1990er Jahren nicht mehr zugänglich waren. Die Vitrinen wurden, vollständig bestückt und beschriftet, verschlossen. Nun sind sie für die Dauer der Ausstellung erstmals seit über dreißig Jahren wieder sichtbar.

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VERWANDLUNGSMÖBEL is an interplay of the three artists Elmar Hermann, Ani Schulze, Christoph Westermeier, who deal with Roentgen’s design impulse from the 18th century in the 21st century. In addition to a piece of transforming furniture by Roentgen, the exhibition also presents archive materials by Roentgen researcher Dietrich Fabians to the public for the first time. Further objects from the depot, such as a picture clock from the 19th century and a chandelier from the historicist period, are integrated into the installation. Hermann, Schulze and Westermeier have juxtaposed these objects and materials with their own works, which thematically expand the mind game of the transformation furniture: Elmar Hermann uses commercially available metal fence elements, such as those used in gardens or urban spaces, to create sculptures that derive their form from the human diaphragm. In the exhibition, these function as room dividers and partly as displays of the other works. Ani Schulze navigates the idea of mobility and narration using the inlays on Roentgen’s furniture to create self-portraits. These thematise digital working conditions, temporality and mythology. Christoph Westermeier has taken a photographic look at the museum’s depot and collection history and shows his works as installations in the exhibition. For example, they hang on Hermann’s sculptures or stand on chair elements.
In the exhibition VERWANDLUNGSMÖBEL, display cases containing prehistoric and antique excavations are also made visible, which have not been accessible since a museum renovation in the 1990s. The showcases, fully stocked and labelled, were locked. Now they are shown again for the first time in over thirty years for the duration of the exhibition. 

VERWANDLUNGSMÖBEL
Elmar Hermann, Ani Schulze, Christoph Westermeier, documentation Röntgenmuseum Neuwied, 2021